Lerne Caro kennen/ Get to know Caro

Neben meinen Erlebnissen, die ich auf diesem Blog mit euch teile, interessierte es euch bestimmt auch mehr über die Menschen zu erfahren, mit denen ich tagtäglich zu tun habe. Deswegen möchte ich euch in den verbleibenden Monaten ein paar Leute aus meiner Gastfamilie, von meiner Arbeit und aus meiner Umgebung vorstellen

Caroline Akinyi

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Caro, oder ‚Mama Eron‘ wie ich sie öfter nenne, ist eine der beiden Köchinnen bei Little Light. Sie kocht jeden Tag Frühstück (Maisporridge) und Mittagessen für ca. 120 Kinder. Jeden Montagmorgen motivieren wir die Belegschaft und Kinder von Little Light zu einer Morgenaufwärmung als Start in die Woche. Ich bin froh, Caroline als meine Arbeitskollegin zu haben. Ich bewundere vor allem ihre Persönlichkeit und ihre direkte Art der Kommunikation. Sie wird dir immer sagen, ob ihr etwas gefällt oder nicht. Außerdem ist sie offen, verantwortungsbewusst und warmherzig.

Alter: 28

Geburtstag: 27. Juli 1988

Wie kamst du zu Little Light?:

–> Ich war zunächst Mitglied der Frauengruppe, die Schmuck aus Papier herstellen. Eine der Frauen erzählte mir irgendwann, dass Little Light eine Reinigungskraft sucht. Ich bewarb mich und bekam den Job. Später starb eine der Koechinnen und ich wurde ihre Nachfolgerin.

Seit wann arbeitest du bei Little Light?: Seit 2010

Was wolltest du werden als du jünger warst?: Köchin oder Frisörin

Hast du Kinder?:

–> Ja, ich habe 2 Töchter (Favour ist 2 Jahre alt und Eron ist 6 Jahre alt. Eron geht in die 1. Klasse bei Little Light. Favour begleitet ihre Mutti jeden Tag zur Arbeit.)

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Caro mit ihren beiden Toechtern

Lieblingsessen (wichtige Frage fuer eine Koechin): Posho (Maismehl mit Wasser aufgekocht)und Bohnen

Lieblingsort in Uganda: Entebbe, weil das Wetter dort sehr angenehm ist (Die Stadt Entebbe liegt am Viktoriasee)

Lieblingslied: Little Light Hymne (eines von vielen ihrer Lieblingslieder)

Little Light Children’s Centre

Wie ich es liebe zur Schule zu gehen

Wie ich die Dinge liebe, die du mir beibringst

Little Light, die Schule der Freude

Kinder, Kinder, kommt alle her zu uns

Kommt uns seht die Spiele, die wir spielen

Kommt und seht das kleine Licht

Von Little Light, die Schule der Freude

Wenn ich in meine Zukunft blicke

Leuchtet alles, was ich sehe, ganz hell

Lass es scheinen, lass es scheinen

Little Light, die Schule der Freude

(eigene Uebersetzung, der Originaltext in Englisch ist unten lesbar. LITTLE LIGHT heisst uebersetzt KLEINES LICHT)

Sprachen, die du sprichst: Luganda, Englisch, Jaluo (eine Sprache aus Kenia)

Hobbies: Singen, Sport machen, etc.

Kurze Biografie:

  • Ich wurde in Kampala im Stadtteil Namuwongo Familie geboren. Ich war das zweite Kind meiner Mutter.
  • Nachdem meine Mutter starb, als ich 4 Jahre alt war, heiratete mein Vater noch einmal und ich lebte mit ihm und meiner Stiefmutter.
  • Als ich in die Schule kam, zog ich zu meiner Oma, die auch in Namuwongo lebte. Mein Vater zahlte meine Schulgebuehren bis zur 11. Klasse. Als ich meine Abschlusspruefung fuer die 11. Klasse schrieb, wurde mein Vater verhaftet und er konnte keine weiteren Schul-/Ausbildungs- oder Unigebuehren fuer mich bezahlen.
  • Nach den Abschlusspruefungen fuhr ich nach Kenia ins Dorf, wo die Familie meines Vaters lebt, um sie zu besuchen.
  • Als ich wieder nach Uganda zurueckkehrte, wohnte ich weiterhin mit meiner Oma zusammen, allerdings hatte ich keinen konstanten Arbeitsplatz fuer ueber 2 Jahre.
  • Spaeter fand ich eine Anstellung in der Fabrik Quick Colour in Namuwongo. Ich uebernahm Aufgaben, wo immer ich gebraucht wurde. Dadurch lernte ich alle Arbeitsschritte vom Buchdruck ueber Kalenderdruck bis zum Herstellen von Papiertueten (in die Apotheken Medizin verpacken) kennen. Ich arbeitete dort 5 Jahre. Ich arbeitete immer noch fuer Quick Colour, als ich Mitglied in der Frauengruppe bei Little Light, eine Organisation in meiner Nachbarschaft, wurde. Dort stellte ich mit den anderen Frauen Papierschmuck in Handarbeit her. Eines Tages erfuhr ich, dass Little Light eine neue Reinigungskraft suchte. Ich bewarb mich und erhielt den Job. Als ich zu arbeiten anfing, war meine Tochter Eron gerade 4 Monate alt.
  • Nach 4 Jahren starb eine der Koechinnen der Organisation. Ich zeigte Interesse darin ihre Position zu uebernehmen, und das tat ich dann auch. Durch Zufall kam ich meinem Traum Koechin zu werden naeher.

Lebensmotto: Wenn du hart arbeitest, bekommst du in Zukunft, was du willst.

Was moechtest du den Lesern und Leserinnen dieses Blogs mitteilen?: Nicht jeder, der sich von seinem Partner trennt, scheitert. Ich bin eine alleinerziehende Mutter, aber ich schaffe es mich um meine 2 Kinder zu kuemmern.

Hast du einen Ratschlag, den du mir geben willst, oder etwas, dass du mir mitteilen moechtest?: Jenny, du bist so gut und inspirierend und ein gutes Beispiel fuer mich.

Was moechtest du in den naechsten 10 Jahren erreichen?: Ich moechte eine Ausbildung zur Koechin machen und ein eigenes Restaurant fuehren.

Falls du 1.000.000.000 Ugandan Shillings (umgerechnet ca. 285.000 Euro) bekommen wuerdest, was wuerdest du damit machen?: Ich wuerde zunaechst ein Grundstueck mit einem Haus kaufen, sodass ich keine Miete mehr bezahlen muss. Ausserdem wuerde ich versuchen ein Business wie z.Bsp. ein Restaurant zu eroeffnen. Mit dem Einkommen daraus wuerde ich die Schulgebuehren meiner Kinder bezahlen und Gebuehren fuer mich selbst, um eine Ausbildung zur Koechin machen zu koennen.

Hast du sonst noch etwas zu sagen?: Ich moechte der Organisation Little Light dafuer danken, dass sie die Schulgebuehren fuer meine Tochter Eron uebernehmen, da ich es als alleinerziehende Mutter sonst nicht schaffen wuerde das Geld dafuer aufzubringen. Ich bezahle Miete, Essen usw. im Slum ganz allein.

Vielen Dank fuer das Interview Caro. Es half mir und anderen dich besser kennenzulernen.

Wusstest du, dass Karo auch ein Gericht ist, das aus Hirse und Wasser zubereitet wird? Man isst es mit einer Sosse (z.Bsp. Bohnen, Erbsen, Erdnusssosse etc.) und ich esse es sehr gern. Ich finde es witzig, dass Carolines Spitzname Caro ist… wie das Gericht. Und dann arbeitet sie auch noch als Koechin

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Besides my experiences that I share with you on this blog, it might also be interesting for you to learn more about people with whom I am together during my daily life. That is why I want to introduce some members of my host family, people from my work and others to you during the remaining months.

Caroline Akinyi

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Caro, or `Mama Eron` as I call her more often, is one of the two cooks at Little Light and my workmate. She is cooking Porridge (made out of maize flour) and Lunch every day for  around 120 children. Every monday morning, Caro and me are doing a morning exercise with everyone at the centre to start the new week. I appreciate Caro as a workmate, but most importantly as a person. I like her direct way of communication. She will always tell you quite frankly if she likes something or not. Furthermore, Caro is open, reliable and warm-hearted.

Age: 28

Birthday: 27 July 1988

How did you come to Little Light?:

–> I was first part of the Women Group, where the members are making paper beads. Then one of them told me, that Little Light was searching for a cleaner; when I was working as a cleaner one of the cooks died and I overtook her position.

Since when do you work at Little Light?: since 2010

What did you want to become when you were younger?: Chef or Hairdresser

Do you have children?:

–>yes, 2 girls (Favour is 2 and Eron 6 years old, Eron goes to Primary one at the Little Light children’s centre and Favour comes with her mum to work every day)

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Caro with her 2 daughters

Favourite dish (important question as she works as a cook): Posho (made out of maize flour and water) and Beans

Favourite place in Uganda: Entebbe because the wheater is nice there (Entebbe is close to Lake Victoria)

Favourite song: Little Light Hymn (one of many songs she likes)

Little Light Children’s Centre

How I love to be at school

How I love the things you teach me

Little Light the school of Joy

Children, children come and join us

Come and see the games we play.

Come and see the Little Light

Of Little Light, the school of Joy

When I look into my future,

All I see is shining bright

Let it shine, let it shine

Little Light, the school of Joy

 

Languages you speak:  Luganda, English, Jaluo (language from Kenya)

Hobbies: singing, physical exercise (among others)

Short biography:

  • I was born in Kampala (Namuwongo), as the second born child in the family.
  • After my mother died, when I was 4 years old, my father remarried and I stayed with him and my step mother.
  • When I started to go to school, I stayed with my grandmother who also lived in Namuwongo. My father payed for my school fees until I was in S4. When I wrote my S4 exams, my father was arrested and he could not pay my school fees anymore.
  • After the exams, I went for some days to the village in Kenya where my father comes from, to visit them.
  • When I came back to Uganda I continued to stay with my grandmother, but I did not have a constant job for about 2 years
  • Later I found a job in the factory ‚Quick Colour‘ in Namuwongo. I was working wherever help was needed, so I got to know most of the steps of bookmaking, printing of calendars and the making of paper bags, in which hospitals/pharmacies pack medicine. I worked there for 5 years. I was still working for ‚Quick Colour‘, when I joined the Women Group of Little Light, a nearby organisation, where I produced paper jeweleries together with the other women. One day, one of those women told me that Little Light is searching for a cleaner. As ‚Quick Colour‘ payed me badly, I applied for the job as a cleaner and finally got it. I started at Little Light when my daughter Eron was 4 months old.
  • After 4 years, one of the cooks at Little Light died. This is why, I started to work as the second cook. Coincidence made me come closer to my dream of becoming a chef.

Lifemotto: If you work hard, in future you will get what you want.

Message you want to give to the readers of this blog: Not everyone who gets divorced fails. I am a single mother, but I managed to take care of my 2 children.

One advice you want to give me/something you want to tell me: Jenny you are so good, inspiring, you are a good example for me

What do you want to achieve within the next 10 years?: attending a Catering course, running an own restaurant,

If you would get 1,000,000,000 Sh (285.000 Euros), what would you do with it?:

First, I would buy a place where to stay without paying rent. Secondly, I would try to run an income generating business such as a restaurant. From the money I would receive through this business I would pay the school fees for my children and my own schoolfees to join a course for catering.

A.O.B.: I would like to thank Little Light for paying Eron`s school fees because as I am a single mother, I could not manage to pay her school fees because I am also paying rent, food etc. in the slum by my own.

Thank you so much for this interview, Caro. It helped me and others to get to know you better.

Did you know? Karo is a type of food made out of water and millet flour. It is eaten with a sauce and I like it a lot. Funny, that Caroline’s nickname is Caro… almost like the food Karo… and Caro is working as a cook

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